Rustport, die zweitgrößte Hafenstadt im Lichtträger-Kaiserreich, befindet sich im weit entfernten Scandia-Meer und verfügt über eine ereignisreiche Geschichte und eine bunte Kultur. Legenden zufolge wurde Rustport von einem berühmten Navigator gegründet, der mit seiner Mannschaft bereits zahlreiche Meere erkundet hatte. Er beschloss, sich wegen eines verrosteten Ankers in Rustport niederzulassen, was der Stadt ihren Namen gab. Dank des florierenden Fischereiwesens, Außenhandels und Schmuggelgeschäfts entwickelte sich Rustport langsam zu einer prosperierenden Stadt. Rasch gewann dabei das organisierte Verbrechen die Oberhand und wurde zur dominierenden Macht in Rustport. Das Karmesin-Raunen, die mächtigste Verbrecherbande, kontrolliert den Hafen durch Schmuggelgeschäfte. Die Bewohner von Rustport leben unter seinem Schutz – doch auch unter seiner ständigen Einschüchterung.
Rustport ist vielleicht nicht der ideale Ort für einen Badeurlaub – besonders, wenn man die kürzliche Schließung des Hafens wegen dichtem Nebels auf dem Scandia-Meer bedenkt. Die Beschränkung der Schifffahrt hat es noch schwerer gemacht, nach Rustport zu gelangen.
Auf der Ostseite liegt der Heiligtum-Platz, einer der am höchsten gelegenen Punkte Rustports. Dort befindet sich eine Aussichtsplattform, die aus drei schiffförmigen, miteinander verbundenen Gebäuden besteht. Der einzigartige architektonische Stil der Plattform unterstreicht Rustports reiches maritimes Erbe. Als Teil des Lichtträger-Kaiserreichs, dessen Bewohner Dura verehren, steht im Zentrum des Platzes eine prächtige Statue der Göttin. Ihr Blick ist vom Meer weg gerichtet, was darauf hinweist, dass Duras wachsames Auge auf dem Ozean nicht benötigt wird, weil die Stadt stets unter ihrem Schutz steht.
Die Plünderergasse im Herzen von Rustport ist eine belebte Ecke von Rustport. Wenn man bedenkt, dass das Leben der Hafenarbeiter ziemlich monoton und langweilig sein kann, ist leicht einzusehen, dass das Trinken oft ihre einzige Vergnügungsmöglichkeit ist. Eine Taverne drängt sich in der hell erleuchteten Straße neben die andere und fröhliches Geplauder und das Klirren der Gläser erfüllt die Luft. Die lebendige Atmosphäre zieht die Gäste geradezu magisch an. Das Goldene Gasthaus in der Mitte der Gasse ist für seine erschwinglichen Getränke bekannt und gilt als ausgezeichnete Wahl für Reisende, die eine Unterkunft suchen. Vergiss aber bei deinem Aufenthalt in Rustport nie die goldene Regel: „Du bekommst das, wofür du bezahlst.“
Der Narrenhafen ist die Lebensader und der betriebsamste Ort von ganz Rustport. Bevor der Nebel aufzog, wurden hier verschiedene Frachtschiffe und Fischerboote vertäut, und die Arbeiter be- und entluden rund um die Uhr die Waren. Das Tuten der Hörner und das Rumpeln der Kräne bildeten eine konstante Hintergrundbegleitung diesen geschäftigen Ortes. Das Dock war früher voller Fischhändler, die ihren täglichen Fang verkauften. Aber seit der Hafen geschlossen wurde, ist der gesamte Handel zum Stillstand gekommen. Seitdem haben es Seeleute und Hafenarbeiter schwer, sich ihr Brot zu verdienen.
Das Lagerhaus-Gebiet ist ein wichtiger Teil von Rustport, denn dort warten die gelagerten Waren darauf, auf die Schiffe geladen oder in die Läden geliefert zu werden. Verglichen mit dem emsigen Treiben im Hafen geht es im Lagerhaus-Gebiet zwar ruhiger, aber kaum weniger geschäftig zu. Seit der Schließung des Hafens liegen seit geraumer Zeit Berge von Waren in den Lagerhäusern – und die Kaufleute kämpfen mit den hohen Mietkosten. Diese Situation hat in dem ganzen Gebiet zu einer angespannten und bedrückten Atmosphäre geführt.
Die Wohngebiete von Rustport sind in das Untere Gebiet im Süden und das Obere Gebiet im Norden aufgeteilt. Das Untere Gebiet ist ein Armenviertel, in dem es von engen Gassen und heruntergekommenen Häusern nur so wimmelt. Diebstähle und Überfälle sind an der Tagesordnung, weshalb sich Besucher nicht zu weit in dieses Gebiet hineinwagen sollten. Das Obere Gebiet bietet hierzu einen gewaltigen Kontrast: In der eleganten und ruhigen Gegend führen reiche Kaufleute und einflussreiche Personen ein friedliches Leben, das weit vom Lärm des Unteren Gebiets entfernt ist. Besucher, die beide Seiten der Stadt kennenlernen möchten, sollten besser mit dem Oberen Gebiet beginnen.
Unter den wenigen sehenswerten Orten außerhalb von Rustport tut sich der Schwarzholz-Weiher hervor. Dieses von dichtem Regenwald bedeckte Gebiet ist reich an Ressourcen. Da dort allerdings das Karmesin-Raunen ein Holzlager betreibt, ist der Wald schwer bewacht, um Fremde fernzuhalten. Die Fischerdörfer rund um den Hafen sind hingegen Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Dorfbewohner hier folgen traditionellen Bräuchen und bieten Besuchern die Gelegenheit, das einfache Landleben kennenzulernen – und frisch gefangene Meeresfrüchte zu genießen.
Das ist alles, was der Öffentlichkeit über Rustport preisgegeben werden kann. Auch wenn diese bezaubernde Hafenstadt keine berühmten Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, verströmt sie doch eine urige und abenteuerliche Atmosphäre. Von der lebendigen Tavernenstraße bis zum dicht bevölkerten Hafen ist die Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Stadt und ihrer Bewohner an jeder Ecke zu spüren. Doch unter der Oberfläche lauert Gefahr. Wegen der Schließung des Hafens müssen viele Bewohner ums Überleben kämpfen, und die Konflikte zwischen den Banden haben die Situation noch weiter verschlimmert. Doch trotz aller Herausforderungen verteidigen die Bewohner standhaft ihre maritime Kultur. Wenn du ein ganz besonderes und aufregendes Abenteuer suchst, ist Rustport eine ausgezeichnete Wahl. Bleib bei deinen Erkundungstouren durch die Stadt nur stets wachsam. Mögest du eine sichere Reise haben!