Jedes Jahr Ende Dezember sind die Vorbereitungen für die Winterkirmes in Esperia in vollem Gange. Während des größten Feiertags des Jahres zünden die Leute Laternen an, die das Land wie funkelnde Sterne schmücken und die Rückkehr des längeren Tageslichts nach der Wintersonnenwende ankündigen. In einigen Regionen werden große Lagerfeuer entzündet, die „Flamme des Winters“, um die Kälte zu vertreiben und die Ankunft des Frühlings zu begrüßen.
Die Winterkirmes hat ihren Ursprung in einer alten Legende. Es war einmal ein Unterweltler, der ein Land in ewige Kälte und Dunkelheit stürzte. Als die Leute verzweifelt um die Rückkehr des Lichts beteten, hörte ein strahlender Stern ihre Bitten und stieg vom Himmel herab, um dem Land Wärme und Feuer zu bringen. Sein Glanz entfachte neue Hoffnung und vertrieb die lang anhaltende Dunkelheit. Unter seiner Führung vertrieben die Leute den Unterweltler und gewannen Wärme und Sonnenlicht zurück. Nachdem er seine Mission erfüllt hatte, kehrte der Stern an den Himmel zurück, wo er nun still über das Land wacht.
Der Legende nach steigt der Stern jedes Jahr am Vorabend der Winterkirmes herab und bringt den Gutherzigen Glück, Wärme und Hoffnung. Daher ist die Winterkirmes nicht nur eine Zeit des Feierns und Zusammenseins, sondern auch ein Tag, an dem Licht, Mut und Liebe geehrt werden.
Lichtträger
In der verschneiten Festnacht zünden die Leute Laternen an und versammeln sich mit Familie und Freunden, um köstliches Essen und die Gesellschaft der anderen zu genießen. Die königliche Familie des Lichtträger-Reiches veranstaltet ebenfalls ein großes Bankett und lädt Minister und Adlige ein. Diese Zusammenkünfte beschränken sich nicht nur auf Familie und Freunde, es gibt auch große Feiern, an denen ein ganzes Dorf, eine Straße oder sogar eine Stadt beteiligt sind.
Wildvolk
Während der Winterkirmes schmückt das Wildvolk Bäume mit kleinen Lichtern, Kristallverzierungen und Bändern. Diese geschmückten Bäume, bekannt als „Weihnachtsbäume“, symbolisieren den Schillerbaum. Sie stellen zudem gern Dekorationen mit immergrünen Pflanzen wie Stechpalmenzweigen und Kräuterkränzen her, um sich für das neue Jahr Überfluss zu wünschen. Es heißt, dass sich Paare, die sich unter den Blumengebinden in die Augen sehen, küssen müssen.
Reißer
Dank ihres dicken und warmen Fells lassen sich die Reißer vom harten, eisigen Wind im Winter nicht abschrecken. Jedes Jahr veranstalten sie in einer kühlen Nacht den jährlichen Nordwindtanz, bei dem sie Lagerfeuer machen und leidenschaftlich tanzen. Da Schneefall in der Wüste selten ist, gilt es als glückverheißendes Zeichen, wenn das Event mit einem Schneegestöber zusammenfällt. Es heißt, dass junge Paare, die sich während eines verschneiten Nordwindtanzes treffen, dazu bestimmt sind, im folgenden Jahr zu heiraten.
Grabessprosse
Die Grabessprosse schwelgen in den Winternächten, da sie Trost in der Kälte und Dunkelheit finden. Sie genießen es, komplizierte Schneeskulpturen zu fertigen und ihre Meisterwerke mit Laternen zu bewundern, wenn Schnee das Land bedeckt. Die schönsten und am längsten haltenden Skulpturen erhalten besondere Belohnungen. Während viele Künstler sich darauf konzentrieren, ihre Fertigkeiten zu perfektionieren, um den zweiten Preis zu gewinnen, greifen einige zu Tricks, indem sie sich als Skulpturen tarnen, um sich einen Vorteil zu verschaffen ...
Die Winterkirmes ist ein weit verbreiteter Feiertag, der während des Winters Trost spendet. Sie dient als Erinnerung daran, dass wir selbst in den dunkelsten und kältesten Zeiten immer von Licht, Mut und Liebe umgeben sind. Dieser Tag gehört nicht nur den Lebenden, sondern auch den Geistern, die nach Hoffnung strebten und ihre Geschichten weitergaben.